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Paul

Paul: das weisse Reh – ein Maskottchen

Die Liebe entbrannte auf den ersten Blick. Das schneeweisse Rehkitz stand im Schaufenster eines Geschäfts im Zürcher Seefeld. Es war Sonntag. Zufälligerweise räumte die Ladenbesitzerin neue Ware in die Regale. Sie zeigte sich gesprächs- und verhandlungsbereit für mein Anliegen, sodass mein Kavalier den kecken Kerl bald stolz in den Armen hielt, um ihn an meiner Seite zur Praxis zu tragen.

Es war klar, dass der pelzige Neuling Paul heisst. Worauf diese Gewissheit gründete, bleibt schleierhaft – und unwichtig. Bedeutsamer ist das, was daraus folgt: Die Feststellung, dass er zweifelsfrei Paul heisst, ist ein Zeichen dafür, dass manche Dinge genau so in Ordnung sind, wie sie sich zeigen.

Schweigsam und geduldig begleitet mich Paul durch den Arbeitstag, wenn ich Menschen unterstütze, die sich reflektieren und verändern wollen. Ob in Sitzungen mit Einzelnen oder mit ganzen Teams, stets gilt das Prinzip, ihre Stärken zu stärken. Paul verkörpert jenen Teil der menschlichen Persönlichkeit, der sich nicht zu verändern braucht und der so bleiben soll, wie er ist. Einzigartig.

Anders gesagt: Das Leben ist kein Fehler.